
Stanislaus Wögerbauer
Warum arbeite ich, wie ich arbeite?
Aufgewachsen auf einem Hof in Niederösterreich hatte ich das Glück, von klein auf mit Pferden zu leben. Sie prägten viele meiner schönsten Kindheitserinnerungen – und weckten früh meine Faszination für ihr feines, sensibles Wesen.
Nach der Schule folgten unterschiedliche Ausbildungen: Schauspiel, vier Jahre „Learning by Doing“ in den USA, Outdoor- und Erlebnispädagogik, integrative Reitpädagogik, das psychotherapeutische Propädeutikum sowie das Potenzialentfaltungs-Coaching nach Gerald Hüther. Dabei wurde mir immer deutlicher, wie sehr klassische Bildungswege häufig an engen Strukturen festhalten – und wie schwer es dadurch wird, echte Potenziale zu entfalten.


Meine eigene Entwicklung fand vor allem im Umgang mit Pferden statt. Sie lehrten mich, wie wichtig ein sicherer, wertschätzender Rahmen ist. Ausbildung vermittelt Wissen, Fertigkeiten und Techniken von außen und folgt klaren Vorgaben und Leistungsmaßstäben. Bildung hingegen entsteht von innen, ist ein lebendiger, selbstorganisierter Prozess, der durch Erfahrung, Beziehungen und Vertrauen wächst und Menschen ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten. Ich glaube, vielen Menschen geht es ähnlich: In schulischen und beruflichen Ausbildungssystemen durchlaufen wir Strukturen und Lerninhalte, doch echte Bildung – insbesondere emotionale Intelligenz – findet oft keinen Raum, weil sie sich mit unserem wirtschaftlich geprägten Denken kaum vereinbaren lässt.

Potenzialentfaltung braucht Beziehung, nicht Druck. Pferde lernen am besten in einem sicheren, geschützten Rahmen; sie brauchen Geduld, um sich entfalten zu können, Wertschätzung, um neugierig zu bleiben, Klarheit, um Situationen zu verstehen, und Sicherheit, um mutige Schritte zu wagen. Wer sich bewusst an diesen fünf Säulen orientiert, entdeckt oft wie von selbst neue Wege und Möglichkeiten und erlebt Lernen als leicht und freudvoll. Diese Erfahrungen prägen meine Arbeit bis heute.
Mein Ansatz: Beziehungsarbeit mit Pferden
In den USA entwickelte ich ein Lernsystem, das auf Beziehungsarbeit basiert. Für nachhaltiges Lernen müssen – so meine Überzeugung – fünf Säulen gefestigt sein: Klarheit, Respekt, Wertschätzung, Sicherheit und Vertrauen. Fehlen sie, entstehen leicht Blockaden, Ängste oder unbewusste Spannungen.
Unsere Grundbedürfnisse sind Verbundenheit und Autonomie. Durch das bewusste Arbeiten an diesen Säulen gewinnen Menschen Werkzeuge, um sich selbst besser zu verstehen, innere Klarheit zu entwickeln und ihre Bedürfnisse gezielt zu stärken. Pferde zeigen dabei auf eindrückliche Weise, wie echte Verbindung entsteht – im Moment und ohne Bewertung.
„You teach best what you most need to learn.“ – Richard Bach
Auch ich lerne jeden Tag: über mich, über Pferde und über die Kunst, mit Geduld und Klarheit zu begleiten.
Seit 2021 in der Weststeiermark
Gemeinsam mit meiner Frau bewirtschafte ich seit 2021 einen Bauernhof in der Weststeiermark. Hier schaffen wir einen Ort, an dem freies Lernen möglich ist – mit einfühlsamen Trainer*innen, ausgeglichenen Pferden und einem geschützten Rahmen für persönliche Entwicklung.
Heute arbeite ich mit Erwachsenen, Kindern, Jugendlichen, Pädagog*innen und Führungskräften an Themen rund um Beziehung, Vertrauen und Kommunikation. Mein Ziel: Räume schaffen, in denen Lernen wieder Freude macht.
Ich freue mich auf ein Kennenlernen!

